Der Zweckverband hat die Aufgabe, das im Verbandsgebiet anfallende Abwasser zu sammeln und in der Sammelkläranlage zu reinigen.
Der Zweckverband errichtet, erweitert und betreibt zu diesem Zweck Sammelkanäle (Haupt- und Nebensammler einschließlich der Sonder-bauwerke) und eine mechanisch-vollbiologische Sammelkläranlage
Der Verband besteht aus 9 Gemeinden, der Zweckverband errichtet, erweitert und betreibt zu diesem Zweck Sammelkanäle (Haupt- und Nebensammler einschließlich der Sonderbauwerke) und eine mechanisch-vollbiologische Sammelkläranlage
* Beim Markt Hösbach sind nur die Ortsteile Feldkahl und Rottenberg und bei der Gemeinde Johannesberg nur die Ortsteile Johannesberg und Oberafferbach am Verbandssammler des Zweckverbandes angeschlossen.
40000
EW (Einwohnerwerte)
30000
EW (Einwohnerwerte)
41
Regenrückhaltebecken
66
km Kanalnetz
1
Anzahl
Das ankommende Abwasser wird mit Hilfe von Schneckenpumpen auf Höhe des Rechengebäudes gefördert. Die 3 Schneckenpumpen können dabei jeweils eine Wassermenge von bis zu 160 l/s fördern.
Durch einen Hakenumlaufrechen werden anfallende Grobstoffe aus dem Abwasser entfernt, anschließend gewaschen und gepresst.
Sand setzt sich auf dem Beckenboden ab und wird anschließend zur Sandwaschanlage abgepumpt. Zudem wird das aufschwimmende Fett an der Wasseroberfläche abgezogen und zur Weiterbehandlung in den Faulturm gefördert.
Organisches Material setzt sich durch die langsame Fließgeschwindigkeit des Abwassers im Becken ab und wird anschließend dem Faulturm zugeführt.
Durch langsam laufende Rührwerke wird in der ersten biologischen Behandlungsstufe das Abwasser in Bewegung gehalten, ohne das Sauerstoff zugeführt wird. Mit Hilfe von Mikroorganismen wird Kohlenstoff abgebaut und Stickstoff eliminiert.
Im ringförmigen Becken wird mit einem Verdichtergebläse Luft eingeblasen, was zu einer starken Vermehrung der Mikroben und zum entsprechenden Abbau organischer Stoffe führt. Zusätzlich werden im Wasser gelöste Phosphate nach Zugabe von Fällmittel im sog. Belebtschlamm gebunden.
Das zufließende Schlamm-Wassergemisch aus dem Belebungsbecken beruhigt sich. Schlamm setzt sich auf dem Grund des Beckens ab und Klarwasser fließt über die Überlaufkante an der Oberfläche des Beckens in die Ablaufrinne ab. Der abgesetzte Schlamm wird anschließend der 1. biologischen Reinigungsstufe zurückgeführt. Überschüssiger Schlamm wird in den Faulturm gefördert.
Im Auslaufbauwerk werden am Klarwasser Messungen und kontinuierliche Probennahmen durchgeführt. Abschließend wird das gereinigte Abwasser dem Wasserkreislauf (Kahl) wieder zugeführt.
Seit 2011 betreibt der ZAK einen Faulturm (links) mit Gasspeicher (rechts). Der Faulturm wird gespeist durch Rohschlamm aus der Vorklärung, eingedicktem Überschussschlamm aus der Nachklärung und Fett aus dem Langsandfang. Die vorgenannten Schlämme werden durch einen Rohrwärmetauscher auf
ca. 38°C erwärmt und anschließend im Faulbehälter mittels Gaseinpressung umgewälzt. Dabei wird mit Hilfe von Methanbakterien organisches Material abgebaut und Biogas erzeugt. Gleichzeitig verringert sich das Schlammvolumen für die weitere Schlammbehandlung.
Das gewonnene Biogas wird auf der Kläranlage durch eine Mikrogasturbine in Strom und Wärmeenergie umgewandelt und ins betriebseigene Netz eingespeist.
Der Wassergehalt des vom Faulturm ankommenden Klärschlamms wird im Eindicker mit Hilfe eines Spaltfiters verringert und anschließend ins Schlammsilo weitergeleitet.
Beide Schlammsilos dienen dem Schlamm-mengenausgleich zwischen anfallenden und zu entwässernden Klärschlamm.
Die im Gebäude integrierte Schneckenpresse sorgt dafür, dass der zugeführte Nassschlamm mittels mechanischer Einwirkung entwässert wird. Der Entsorgungsaufwand ist dabei weit aus geringer im Vergleich zur ungepressten Nassschlammentsorgung. Durch die Entwässerung des Nassschlamms in der Schneckenpresse entsteht eine Volumenreduzierung von 10 m³ auf 1 m³ entwässertem Klärschlamm. Der gepresste Klärschlamm wird anschließend zur Weiterverladung im Schlammlager zwischengelagert.
Der anfallende Klärschlamm wird durch einen Dienstleister abgefahren und anschließend vorzugweise in der Landwirtschaft als Dünger verwendet. Daneben wird überschüssiger Klärschlamm zu Renaturierungszwecken genutzt.
Der in der Sandwaschanlage gereinigte Sand aus dem Langsandfang wird auf der Kläranlage zwischengelagert, entsprechend beprobt und anschließend überwiegend im Zuge von Baumaßnahmen, z. B. bei Straßenbaumaßnahmen, verwertet.
Das angefallene Rechengut wird in einem Container gesammelt. Die Entsorgung erfolgt durch Kompostierung oder Verbrennung.
Durch den Faulturmbetrieb werden jährlich ca. 220.000 m³ Biogas produziert. Das gewonnene Biogas wird in der Kläranlage mit Hilfe einer Mikrogasturbine zu 2/3 in Wärmeenergie und zu 1/3 in elektrische Energie umgewandelt und werden danach vollständig zum Kläranlagenbetrieb wieder genutzt
(z. B. Heizung für Faulturm und Betriebsgebäude).
Gereinigtes Wasser aus der Nachklärung wird zu betrieblichen Reinigungszwecken durch einen UV-Filter entkeimt und ins eigene Betriebsnetz eingespeist.
Der Zweckverband Abwasserbeseitigung Kahlgrund unterhält neben der Kläranlage ein Kanalnetz mit einer Länge von ca. 66 km und unterhält dabei ca. 1300 Schachtbauwerke. Bei dem Kanalnetz handelt es sich um den sog. Hauptsammler ohne die jeweiligen Ortsnetze der 9 Mitgliedsgemeinden. Der Verbandssammler erstreckt sich auf einem Einzugsgebiet von 150 km².
Bei anfallendem Starkregen bietet das Kanalnetz 41 Regenrückhaltebauwerke mit einem gesamten Speichervolumen von ca. 14.500 m³. Mit ihrem großen Speichervolumen dienen die Bauwerke vorwiegend zur Regulierung des Kläranlagenzulaufs.
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Verwaltung
Zweckverband Abwasserbeseitigung Kahlgrund,
Am Hahnenkammwerk 3
63776 Mömbris